Lern(t)räume

Eine Technologie des 21. Jahrhunderts passt nicht mit einer Pädagogik aus dem 20. Jahrhundert und einer Schularchitektur aus dem 19. Jahrhundert zusammen.

(Andreas Schleicher (2019), OECD)

„Das Auge isst mit“ – was für das Kochen und Kredenzen gilt, gilt auch fürs Lernen. Diese Erkenntnis ist leider nicht überall an deutschen Schulen angekommen und viele Lernräume sehen alles andere als einladend aus. Stellt Euch einmal vor, wie ein Lernraum Eurer Träume aussieht! Wahrscheinlich gehen schulische Realität und Eure Visionen weit auseinander.

Analoge Lernräume

„Aber die Schulen haben doch kein Geld!“ – Ja, das ist leider (häufig) ein richtiges Argument. Aber: Es fängt schon mit vermeintlichen Kleinigkeiten wie Sitzordnung, Einsatz von Textilien, Zimmerpflanzen, Möblierung etc. an. Überlegt, welche didaktische Grundhaltung (und damit Unterrichtsgestaltung) Ihr vertretet und wie sich das auf Eure Raumgestaltung auswirkt. Fragt auch die Schüler:innen, wie sie gerne lernen wollen! Das Thema „Lernraumgestaltung“ müsste natürlich am besten von einem ganzen Kollegium angegangen werden – aber an vielen Schulen ist dieses Thema auch als „grassroot“ Bewegung gestartet.

Digitale Lernräume

Der digitale Raum gehört heute zur Alltagswelt von Schüler:innen dazu. Ihre Sehgewohnheiten sind geprägt von Apps wie Instagram, Tiktok, Snapchat o.ä. Im (häufig unterfinanzierten) Bildungssystem gibt es häufig hingegen digitale Tools und Lernmanagementsysteme, die zwar funktional sind, aber visuell nicht ansprechend sind (z.B. PDF-Wüsten in Ordnerstrukturen). Häufig helfen schon kleine Icons, Bilder, unterschiedliche Schriftfarben und -größen für visuelle Gestaltung. Programme wie canva ermöglichen tolle Designs innerhalb kurzer Zeit.

  • Albers, Andrea (2020): Lernräume gestalten. Lernförderliche Rauminszenierungen für den Schulalltag. In: Pädagogik (6), S. 6–7.
  • Mehnert, Frank (2020): Lernräume in einem Kabinettsystem. In fünf Schritten zum resonanten Lernraum. In: Pädagogik (6), S. 8–13.