Duolingo zählt zu den beliebtesten Sprachlernapps weltweit. Tausende Menschen lernen freiwillig und mit viel Spaß in ihrer Freizeit mit der App eine Sprache. Lässt sich diese Erfolgsstory auch auf den Sprachunterricht übertragen? Mittlerweile gibt es viele wissenschaftliche Studien über Duolingo, die zeigen, dass die Gamification Elemente, der Wettbewerb mit Mitspieler:innen und das Belohnungssystem entscheidend für die lange Nutzungsdauer und den Erfolg der App sind.
Diese lustvolle Beschäftigung mit Sprachenlernen wollte ich mir für den Russischunterricht zu Nutze machen und habe die Zusatzoption „Duolingo for schools“ mit meinen Schüler:innen ausprobiert. Zwar kann ich als Lehrer:in nicht sehen, was und mit welchen Inhalten sich die Schüler:innen beschäftigen, aber ich sehe, wie lange sie die App genutzt haben und es gibt ein kursinternes „Leaderboard“, was den Wettbewerb anheizt. Meine Schüler:innen erzählten, dass es für sie nicht schwer sei, jeden Tag ein paar Minuten Zeit zu finden, um ein bisschen mit Duo Russisch zu lernen. Im Unterricht fiel immer wieder Satz: „Das weiß ich von Duolingo.“ Parallel zur digitalen Nutzung haben meine Schüler:innen ein Portfolio geführt (s. Materialtipp).
Messbar ist die Nutzung von Duolingo wohl kaum, aber die Nutzung der App regt zur täglichen Auseinandersetzung mit dem Russischen an, was definitiv in meinem Sinne als Sprachlehrerin ist.

- Böhmer, Jule (2025): Russischlernen mit Duolingo – eine Möglichkeit zur Individualisierung des Russischunterrichts? In: Slavische Sprachen unterrichten (SlavUn) (02), S. 1–12. DOI: 10.20377/slavun-11.
- Shortt, Mitchell; Tilak, Shantanu; Kuznetcova, Irina; Martens, Behtany; Akinkuolie, Babatunde (2023): Gamification in mobile-assisted language learning: a systematic review of Duolingo literature from public release of 2012 to early 2020. In: Computer Assisted Language Learning 36 (3), S. 517–554.


