Sprachenportrait

Sprachenportrait

Ich stelle hier die Methode des „Sprachenportraits“ vor, das ein toller, niedrigschwelliger Gesprächsanlass über die sprachlichen Ressourcen in der Lerngruppe sein kann.

Wer sitzt da eigentlich vor mir? Studien zeigen immer wieder, dass Lehrkräfte kaum Informationen über die sprachliche Ressourcen und die Sprachbiographien ihrer Schüler:innen haben.Das ist sehr bedauerlich, da es einerseits nicht nur zeigt, dass damit die Grundlage für den Einbezug der individuellen Mehrsprachigkeit nicht gegeben ist. Andererseits zeugt es auch von einer mangelnden Wertschätzung des sprachlichen Repertoires der Schüler:innen von Seiten der Lehrer:in.

Für Russischlehrer:innen ist es zentral, über die Sprachbiographien ihrer Lerner:innen Bescheid zu wissen. Das heißt, dass zu Beginn des gemeinsamen Arbeitens die individuellen sprachlichen Vorkenntnisse thematisiert werden sollten. Natürlich ist es spannend zu erfahren, ob Lernende über familiensprachliche Russischkenntnisse verfügen, aber genauso wichtig ist es zu erfragen, ob andere slavische Sprache in der Familie gesprochen werden oder ob ganz andere Herkunftssprachen in der Lerngruppe vertreten sind. Ab der Sekundarstufe I sollte unbedingt erfragt werden, ob die mehrsprachigen Schüler:innen auch Zugang zur Schriftsprache in ihrer Herkunftssprache haben.